Nichts Wahres lässt sich von der Zukunft wissen…
… hat der Schillers Fritz gut gesagt. Das sollte mal für’s Erste genug sein für diese Seite.
Aber mittlerweile hat sich doch etwas ergeben, was ankündigungswürdig scheint:
Dieser etwas dämliche Slogan, der für die Stadt Schweinfurt werben soll, hängt mit den Zukunftsplänen der Harrisfeldwegpresse zusammen.
Die Stadt wird nämlich in diesem Jahr einiges bieten. Und da will die Presse auch noch mitmachen.
Zum 150jährigen Todestag des großen (204 cm) Sohnes der Stadt, lässt sich die Harrisfeldwegpresse nicht lumpen, reiht sich ein in den Festivitätsrausch und verlegt das Gedicht »Chidher«.
Zusammen mit der Uncollected Works Press sollte im Jahr 2016 nun ein Werk von Friedrich Rückert erstellt werden. In einer Auflage von dreizehn Exemplaren mit vier Radierungen von Petr Herel. Dies musste verschoben, ist aber nicht gänzlich aufgeschoben.
Nun – bereits zwei Jahre später wird die Sache weiter verfolgt. Petr Herel hat bereits fünf Aquatinten in Melbourne gedruckt. Nun ist es an der Harrisfeldwegpresse den typografischen Rest zu erledigen. Das Büchlein wird in einer Auflage von siebzehn Exemplaren erscheinen und Anfang des Jahres 2019 vorliegen.
In 2016 the 150th anniversary of the death of the poet Friedrich Rückert (1788 -1866), who was born in Schweinfurt, will be commemorated. In co-operation with Uncollected Works Press, Melbourne, we planned an edition of Rückert’s poem “Chidher”, English: “Khidr” or Arabic: “al-Khidr” together with four etchings by Petr Herel and an English prose translation. The edition will consist of only 13 copies. This project will be postponed to a date in the future.
Now the future has come. Petr Herel did already his job. Typography and printing will start soon and the we hope the edition (of now 17) will be ready in early 2019.
In diesem Set sind sechs Bierdeckel versammelt mit Sprüchen von
Konfuzius, Charles Beresford,
Mark Twain, Laotse, Rosa Luxemburg
und Albert Einstein.
Das Set ist ziemlich leicht und kann
auf Fahrradtouren bedenkenlos
mitgenommen werden und ist
sowohl zum Unterstellen von Bier- als auch Weingläsern geeignet.
Die Harrisfeldwegpresse verlegte schon einmal – vor 35 Jahren – ein Set mit Bierdeckeln, die »Sammlung subversiver Bierdeckel«, damals mit mehr
politischer Stoßrichtung,
an die wir hier >
noch einmal erinnern
wollen. (Und von der noch wenige Exemplare erhältlich sind.)
Dieses Set versammelt sieben Bierdeckel
mit literarischen Beiträgen von
Uwe Timm, Christian Morgenstern,
Hansjörg Schneider und Uwe Johnson.
Die Sammlung ist für abendliche (Vor)leseerlebnisse bestens geeignet, leicht in den Gepäcktaschen zu verstauen und für vielfältige Einsatzmöglichkeiten, wie zum Beispiel zur Maßkrugabdeckung, vorgesehen und handhabbar. Ein Muss für die gehobene und anspruchsvolle Fahrradtour.
Das Katalögchen zur Ausstellung von drei fränkischen Handpressen im Jahr 1987 ist ein Pamphlet, das die drei Pressen vorstellt.
Ein Zeitdokument einerseits, andererseits auch Originaldrucke enthaltend von Hubert Vogls Schwabacher Drucke und der Harrisfeldwegpresse. Die dritte Presse, die Original Hersbrucker Bücherwerkstätte war damals wohl nicht in der Lage, einen Beitrag zu liefern. Der Titel der Ausstellung lässt sich folgendermaßen erklären: Die führende Partei in Bayern, die Christlich Soziale Union war noch nie schüchtern, wenn es um ihre Leistungen und Verdienste ging. Nicht gerade demütig, wie es sich für Christen geziemen würde, trumpfte sie in den 80er Jahren mit dem Slogan auf: »Nur weiter so!«
Genau dieses großspurige Motto fanden damals die drei fränkischen Handpressen geeignet, ihr eigenes Wirken zu präsentieren.
Von dieser Publikation gibt es noch einige Restexemplare, die vielleicht als Zeitdokument ganz interessant sind.
Format DIN A 5, 20 Seiten, zweifarbiger Druck in Offset + 12 Seiten Originaldrucke im Handsatz und Buchdruck.
Nur weiter so – Right on!
Let’s have more of the same!
The CSU is the strongest party in Bavaria and its leaders are always boasting of their brilliant performance. During the nineteen-eighties, the party launched the above-mentioned slogan: More of the same!
Franconian small-scale publishers using hand-operated printing presses made this pretty slogan theirs when they organized an exhibition and published this little catalogue which features self-portraits of the three »publishing houses« on 20 pages in two-colour offset, plus a special supplement of 12 pages of hand-set and letterpress texts, done by Hubert Vogl and Werner Enke respectively. Size: 15 by 21 cm. A few copies are still available.
Ein weiteres Werk der Sparte Gelegenheits- Drucke. Denn anders als beim gebundenen Buch, ging hier keine disziplinierte Planung voraus, sondern es konnte ungestüme Spontaneität ausgelebt werden. Wann immer Zeit und Lust zusammenkam, wurde ein Blatt – auf den unterschiedlichsten Papieren – gedruckt.
Es entstand: Keine Kunst. Doch der Kunstliebhaber kommt ebenso zu seinem Recht, denn es gibt eine große Auswahl an Zitaten zur – echten – Kunst auf den 40 g/m² leichten Beiblättern.
Wie der Untertitel verrät, nicht gebunden, sondern Einzelblätter in einem bedruckten Blechkasten.
Im Kasten enthalten sind 20 Blätter sowie 20 Textblätter mit Text (Schreibmaschinenschrift im Handsatz und Buchdruck) und es wurde in einer Auflage von 50 Exemplaren gedruckt.
Das Format beträgt 19 x 18 cm.
Authors’ Collective
NOT ART
An uncensored Filing Cabinet of the Harrisfeldwegpresse
As the subtitle betrays, this work is not bound, but consists of single sheets in a sheetmetal box,
19 x 18 cm; 20 leaves and twenty additional sheets with text (typewriter fonts in handset and letter press). Edition of 50 examples.
Another work on the subject of occasional printing. Other than with a bound book there must be no disciplined planning beforehand, but impetuous spontaneity can be given free reign. The result is … not art. But even the cultural dilettante comes into his/her own, for there is a great selection of citations on »genuine, real« art with the additional sheets of light 40g/m² paper.
Ein im Iran sehr bekanntes Märchen über Obrigkeit, Untertanen, über geistliche Herren und Soldaten.
Farangis (+ 2015) gestaltete diese Mappe mit zehn mehrfarbigen Illustrationen. Das Märchen wird auf dem Beiblatt im persischen Original und in deutscher Übertragung vorgestellt. Die zehn Linolschnitte von Farangis G. Yegane wurden von den Originalstöcken in einer Auflage von 60 Exemplaren gedruckt. Die Illustrationen sind in drei bzw. vier Farben auf 220gr/m2 Kupferdruck-Bütten von Hahnemühle gedruckt. Format: 30 x 42 cm.
Die Kassette ist ein Werk von Helmut F. Binder.
Of Cats and Mice
Mice revolt against the cat authority. It’s an unequal struggle. Who will win? A familiar fairy tale in Iran, scarcely known here. But it should. It deals with authorities, the church, subservients and soldiers. On a supplementary sheet the tale in the Persian original and the German translation shows how up to date this old story is.
A portfolio with ten multicolour sheets. Linocuts from Farangis printed on 220gr/m2 mould-made paper. The size is 30 x 42 cm. Edition of sixty copies.
Täglich gehen wir damit um, wir reden darüber,
wir hören und lesen ständig über das Eine: Geld.
Die Absurdidät dieses Konstruktes – Geld – kommt uns selten in den Sinn.Die Postkartenserie zeigt Auswüchse und
Absonderliches zum Zahlungsmittel und regt an, weiterzudenken.
Die Serie behandelt
Absurdidäten, mit
denen jeder täglich
umgeht.
Die Typografie soll zum
intensiv Lesen führen, das
Überfliegen verhindern.
Die sieben Postkarten können wahlweise gerahmt
und über den Schreibtisch oder das Sofa platziert
werden, oder einfach als Postkarten an liebe Freunde
versendet werden.
Das Blatt beschäftigt sich mit dem Reichtum
der Meereswelt.
Und was man alles daraus gewinnen kann.
Die Aktionen von Greenpeace haben hier ihre
Spuren hinterlassen und die offenbar auch
in die hinterste Druckwerkstatt gelangten
und eine Druckreaktion auslösten
Man könnte in diesem Zusammenhang
auch an den Spruch denken,
»Machet euch die Erde untertan.«
Im Jahr 1983 bespritzte Frank Schwalba-Hoth während eines Empfangs im Hessischen Landtag für die Kommandeure der in Hessen stationierten US-Streitkräfte den in Frankfurt stationierten General Paul S. Williams mit Eigenblut und
dem Ruf »Blood for the bloody Army« – Blut für die blutige/verfluchte Armee.
Die meisten Politiker waren »not amused«.
Was der Blutverspritzer heute tut > Siehe auch
Es geht um ein Ereignis, das im Jahr 1986 geschah
und die Welt ein bisschen veränderte.
In der Art alter Zeytungen, also Flugblättern des
16. Jahrhunderts – etwa des Bauernkrieges – heißt es da unter anderem: »(das Ereignis) strahlet gleichsam weithin in alle Lande und zeiget allseitig Veränderung an.« Doch handelte sich um kein Zeichen des Himmels, sondern war höchst irdischer Natur. Der Tenor des Blattes ist gegen die beschwichtigende Obrigkeit gerichtet. »Die Obrigkeit indes und andere mächtig und unwissend Leut reden nur abschätzig als daß etliche sagen, es geschehe natürlicherweis.« Und gipfelt in der umstürzlerischen Parole: »Solch Zeychen, die Veränderung anzeigen, sind nit gut für die Herren. Passet bloß auf !«
Das Blatt basiert auf dem Spruch der Diakonie:
»Brot für die Welt«, mit der für die sog.
Entwicklungshilfe geworben wurde – und
karikiert diese »Hilfe« gleichzeitig.
Die schwarze Unterzeile heißt:
»Ein zugegebenermaßen nicht sehr originelles
Handpresssenflugblatt – und kleiner darunter:
Die Verhältnisse sind allerdings auch
nicht gerade originell.«
Die Buchstabenkombinationen in zarten, pastellartigen Farben sind wirr über das Wort Flick verteilt. Die Affäre gleichen Namens war anfangs der 80er Jahre aktuell. Verdeckte Parteispenden an alle im Bundestag sitzenden Parteien überzeugten die Bevölkerung davon, dass die Parteien nur ihr Bestes wollen.
Es gab auch einen Prozess. Doch nach Aussage des Richters Hans Henning Buchholz fielen „nahezu alle Zeugen … durch ihr schlechtes Erinnerungsvermögen auf.“
Die etwas hirnlose Parole »Lieber 40 Stunden arbeiten, als 35 Stunden arbeitslos!« die damals vom Arbeitgeberverband plakatiert wurde, war der Anlass mal die Sache etwas tiefer auszuloten.
Unter anderem mit Hilfe der ersten Abbildung einer Druckwerkstatt aus dem 16. Jahrhundert.
Sinnigerweise stellt das Bild einen Totentanz dar.
Auch der Marx-Spruch kann dazu beitragen, mal etwas weitergehend zu denken.
Im Abstand von über dreißig Jahren betrachtet,
bietet das Blatt auch heute noch Anlass,
die Gedanken mäandern zu lassen.
»Blutrot hat sich der Fluß gefärbt, als ihm, bei Stromkilometer 169,
das Übel zugefügt wurde. ”Ein harmloser Farbstoff“, sagte schnell
ein Sprecher der Basler Chemiefirma Sandoz- und verschwieg,
wofür die knallrote Alarmfarbe stand. (…)
Der Skandal (wurde) immer offenkundiger – bis hin zu der zufällig
gemachten Entdeckung, daß die benachbarte Chemiefirma Ciba-Geigy
in aller Heimlichkeit, während die Welt auf die brennende
Sandoz-Lagerhalle blickte, 400 Liter Atrazin in den Rhein
eingeleitet hatte, ein hochgiftiges Pflanzenschutzmittel.« Spiegel 47/1986
Aus der DIN-Schrift wurde ein anschwellende Welle
gesetzt, die in immer wahnwitzigere Wortungetümen
kulminiert. Bis hin zum Hochleistungslaserstrahlfotosatz.
All dies ist freilich mittlerweile schon lange überholt,
und so zeigt das Blatt den damaligen Blick und die Wut
des hoffnungslos konservativ und verbleiert eingestellten
Handsetzers auf die Moderne.
Herausgebracht zur 10. Minipressenmesse
in Mainz im Jahr 1989.
Ein aktuelles Zeitungsbild vor »blühender Landschaft«.
Der Ausdruck war damals zwar noch nicht bekannt,
aber der Autor erfuhr von der Umwälzung in Deutschland
beim Spaziergehen durch einem Regenwald.
Die schleichende, und in manchen Teilen
der Welt nicht bemerkte Veränderung sollte
als die entscheidendere dargestellt werden.
Das Blatt bezieht sich auf eine Verlautbarung von
Papst Johannes Paul II. Päpste wissen bekanntlich
am besten, was Sünde ist.
Der Papst weiß: Im Film und Theater werden den
Sündern »Nicht-Werte« vermittelt. So verlieren sie
den Kontakt zum Absoluten. Und diese Sünder
werden gewaltsam gegen sich und andere.
Und mit Gewalt kennt sich die katholische Kirche
bekanntermaßen ebenfalls bestens aus.
Diese Papstverlautbarung war es wert ein
Handpressenflugblatt herauszubringen.
Vielleicht hatten ja nicht alle das Papstwort
gehört.
Die Friedensbewegung war wohl der Anlass
für dieses Blatt. Und vielleicht auch die
Friedfertigkeit der Bevölkerung.
Die Amerikaner
lagerten hier bei uns Raketen mit Nuklear-
Sprengköpfen.
Ein Flugblatt mit
einer Rückseite, wo
noch ein Brechtsatz untergebracht wurde.
Im Jahre 1982 wurde Birne Kohl Kanzler. Die Financial Times beschrieb Kohl so: »Niemand, nicht einmal der schlimmste Feind, wird Helmut Kohl vorwerfen, dass er ein Visionär oder brillanter Redner ist. Die Christdemokraten misstrauen solchen Qualitäten, und Herr Kohl, der Parteivorsitzende, hat ihr seine Einstellung mehrfach versichert, indem er jegliches Talent, das er für eine helle Idee oder scharfe Analyse hätte haben können, unterdrückt.«
Die Harrisfeldwegpresse konnte nicht ahnen, dass Birne
nun 25 Jahre lang das Kanzleramt besetzte.
Das Blatt zitiert eine Karikatur der Titanic sowie einen
Text von Tucholsky, der sich nicht auf Kohl und die
Schwarzen bezieht. Irgendwie fies.
Herausgebracht zur Gegenbuchmesse im Jahr 1982
kurz nach der Inthronisierung von Birne.
Endlich also waren wir Deutschen vereinigt. Schwarz–Rot–Gold !
Auch das Blatt selbst wurde nicht von einem Einzelnen gefertigt,
sondern vom Niedersachsen Artur, dem Schwaben Oskar und
dem Franken Werner – also auch ein zusammengewürfeltes
Bevölkerungskonglomerat.
Doch eine gewisse Skepsis geht genauso vom Blatt aus –
und wohl auch ein etwas dadaistischer Wahnsinn.
Was soll man da noch
zusätzlich sagen?
Dem ist nichts mehr
hinzuzufügen.
Höchstens noch
Format und Preis.
Gedruckt wurde auf
durch Walzen
„vorbehandeltem“ oder
sollte man sagen
„bearbeitetem“
Papier?
Ursprünglich war »Orbis Printus Offizin« der Beitrag der Harrisfeldwegpresse zu einer Kassettenkolaboration von sechs Druckern anlässlich der 2. Frauenfelder Handpressenmesse.
Die Kassette erschien in einer Auflage von 66 Exemplaren. Daran mitgearbeitet haben außerdem noch Beat Brechbühl, Axel Hertenstein, Theo Hurter, Reinhold Nasshan und Fritz Sauter.
Im Kolophon heißt es: »Weitere 44 Exemplare (von Orbis Printus Offizin) stehen dem bildungshungrigen Publikum zum Erwerb frei und gelangen als Einzelstücke (außerhalb der Kassettenedition) in die Erdumlaufbahn.«
Format: 18 x 24 cm, 24 Seiten, Roma Bütten.
Schrift: Fette Block.
Orbis Printus Officin
originally was a contribution on the occasion
of the 2nd Hand Press Fair in Frauenfeld, Switzerland in 1994. This »Rest of« consisting of 44 copies and 24 pages shows with
contrastive pairs a concept of the world.
Printed on laid paper. 24 pages, size is 18 x 24 cm. Type: Block extrabold.
Der Wiener Autor Alfred Bittner schreibt nicht besonders nett über unsere Spezies und führt aus,
was die Sachen über uns wissen.
Aus der (Handpressen)-Not
wurde eine Tugend gemacht
und mangels Bleischriftenmasse
in drei verschiedenen Schriftgraden
der Bodoni gesetzt.
Alte Klischees und Vignetten
unterstreichen die Aussage vom
Sieg der Sachen über den Menschen.
Handsatz uund Buchdruck mit sieben Linol/Collagen-Drucken auf 220gr/m2 Kupferdruck-Bütten.
Schrift: Bodoni. Edelpappband von H.F.Binder, 28 Seiten im Format 17,8 x 24,7 cm,
Auflage 96 Exemplare, numeriert und signiert.
Alfred Bittner: The Victory of Things
The Viennese author doesn’t write especially nice things about our species here, which our surrounding reality will eventually and is now proving.
A virtue was made of necessity and lacking
lead-type—three different type sizes of Bodoni were set. Old plates and vignettes underline the statement on the victory of things over humanity.
Handset and letterpress with seven Lino/Collage-prints on 220gr/m2 copper-engraving-mold-made paper. Type is Bodoni. Luxury card binding made by
H. F. Binder, 28 pages im Format 17.8 x 24.7 cm,
edition of 96, numbered and signed.
Der Engel, das Gespenst und der Teufel wurde verfasst und bebildert von der fünfjährigen Sara.
Die Linolschnitte wurden nach ihren Entwürfen gefertigt. Handsatz und Handpressendruck
34 Seiten im Format 20 x 26 cm.
Papier: 110-gr-Antik-Druck, Pappband aus schwarzem Handmarmor mit Prägung und Titelschildchen,
Die Auflage beträgt 50 Exemplare.
Es sind nur noch wenige Exemplare vorhanden.
Sara: The Angel, the Spook and the Devil
A child’s book. »One can be like an Angel or a Devil. That is not dangerous as long as you can think like a child.«
Handset with linocuts from the stock. 34 pages, 20 x 26 cm. Paper: 110gr/m2 Antique. Bound in black marblepaper with die stamping and title plate. Edition of 50.
Only a few left.
GOtt ist nicht für zarte Kinderseelen oder fromme Glaubenseiferer geeignet. Es könnte deren Gesundheit schaden. Auch wenn der Text (oder gerade weil) von einem 10-jährigen Kind stammt. Kongenial in Linol geschnitten von Andreas Opperer, der sich mit Kindsein und Gottesvorstellungen offenbar gut auskannte. Sehenswert!
Mit 21 zweifarbigen Linolschnitten von A. Opperer. 36 Seiten,
Format 24,5 x 37,7 cm, Textschrift: Futura halbfett, 28 Punkt, Druck auf Eiderdruck 120 g/m2
Es wurde eine Volksausgabe (Pappband) gedruckt sowie eine Prachtausgabe (Halbleder).
Die Auflagen betragen 80 beim Pappband und 20 Exemplare bei der Prachtausgabe.
Lisa Enke: GOD
Really heavy stuff for the good Christian or the tender child. This book reflects the thoughts of a 10 year old child about god. With linocuts from the Bavarian artist Andreas Opperer who actually knew something about worshipping and ruling, about power and weakness. Look at his pictures!
36 pages, 24.5 x 37.7 cm, handset in Futura medium, with 21 two colour linocuts.
The normal edition is 80. And there is also a de luxe edition of 20.
43 Kindergedichte von Joachim Ringelnatz im kunterbunten Allerlei von verschiedensten Schriften sowie Holz- und Linolschnitten künstlerischer und sonstiger Art. Es entstand (fast unabsichtlich – und das im Jahre 1979) ein expressionistisches Werk!
Elternfeindlich nannten wir unter dieser Kategorie gesammelte Gedichte von Ringelnatz.
mit vielen Holz- und Linolschnitten, Handsatz und Buchdruck, 24 aufklappbare Doppelseiten im Format 21 x 13,5 cm
Aufgeklappt ist das Buch 41 cm breit. Gedruckt wurde es auf 170gr Offsetkarton.
Spiralbindung, 300 numerierte Exemplare
Der Preis beträgt nach wie vor 80,– Euro
Joachim Ringelnatz: Elternfeindlich (Inimical for Parents)
A really expressionistic work. Wild and rough! One can doubt if it is suitable for children. With many wood and linocuts. Handset and letter press. 24 expandable double pages, 21 x 13.5 cm (folded out 41 x 13.5 cm). Paper: 170 gr offset cardboard, spiral bound, 300 copies. The price is a sensationally 80,– Euros.
Der Clown, Kabarettist, radikale Theatermacher und Autor F. J. Bogner schrieb »Von A bis ZETT« als Bühnenstück für 5 Akteure und führte es auch als Bühnen-Solo auf. Umgesetzt in Buchform ergibt es ein ABC-Buch, das weniger an die traditionelle Fibel angelehnt ist, sondern eher an den »orbis pictus« – ein (anfänglich dem Leser erscheinendes) Chaos von Anspielung, Abschweifung, Assoziation, Spiel. Der Satz Lichtenbergs, der auch im Buch vorkommt, könnte das Motto sein: »Man sollte die Menschen lehren wie sie denken sollen und nicht ewighin was sie denken sollen.«
100 Seiten im Format 18 x 16,5 cm, 135 g/m2 Rivoli-Druckpapier, hadernhaltig, Schrift: vorzugs-
weise Futura, aber auch viele andere. Handsatz und Buchdruck, gespickt mit Typografiken und einzelnen Buchstaben.
Es gibt zwei unterschiedliche Bindungen.
< Ausgabe Ost,
85 Exemplare schwarzes Leinen mit zweifarbiger Prägung, gebunden von
E. Schomaker.
Ausgabe West >
85 Exemplare, graues Leinen mit zwei Tieflegungen
und Rückenschildchen, gebunden von T. Sommer.
Ansonsten sind die Ausgaben identisch.
F. J. Bogner: From A to ZED
The clown, cabaret artist, radical theatre performer and author F.J.Bogner wrote »From A to ZED« as a theatre piece for five actors and conducted it as a solo performance. Translated into book form it delivers an ABC book which has less to do with a traditional primer than an »orbis pictus« which initially seems to the reader to be a chaos of allusion, digression, free association, gaming. The quote from Lichtenberg, which also appears in the book could be its motto: »One should teach the people how to think and not evermore what to think.«
100 pages; 18 x 16.5 cm; 135 g/m2 Rivoli-paper; font is principally Futura but also some others; handset and letterpress; Edition East: 85 examples of black linen with two tone stamping, bound by
E. Schomaker; Edition West: 85 examples of grey linen with two die stamping, bound by T. Sommer.
The contents are identical.
Schweineliebhaberin Sara (7), verfaßte und illustrierte das Büchlein, das zwei Geschichten umfaßt. Zuerst »Schweinchen Grunz und Schweinchen Klein«, illustriert mit farbigen Linolschnitten dann das »Schweineerklärbuch«, mit 9 alten Schweineklischees. Gebunden sind beide Ausgaben – die Prachtausgabe natürlich entsprechend »prächtig« – in rosa Filz.
Handsatz und Buchdruck auf 120-gr-Werkdruck im Format 8 x 12 cm klein, vier 5-farbige Linolschnitte und etliche Schweineklischees, Schrift: Bodoni, 30 Seiten, Bindung von H. F. Binder.
Volksausgabe: 120 Filzbände, Prachtausgabe: 50 Exemplare,
mit beigebundenem Clair-Obscur-Schweinelinolschnitt und
Holztitelschild.
Sara: All Sorts of Pigs
Pig fancier Sara (7) conceived and illustrated the booklet, which contains two stories: The first »Piglet Grunt and Piglet Little« is illustrated with linocuts in five colours – and »The Guide to Pigs« with 9 old plates of pigs! Both editions are bound in pink felt, the deluxe edition naturally in an appopriately splendid version.
Handset and letterpress on 120 g/m2; 8 x 12 cm small; four 5-colour linocuts and some old pig-cliches; Font: Bodoni; 30 pages. Peoples edition: 120 Feltbound
Special de luxe edition: 50 examples including a big pig poster and wooden title plate
Es handelt sich bei diesem Werk eindeutig um bedruckten Abfall. Und das alles ist noch doppelt verpackt.
Dies ist gleichzeitig das Thema. Und dafür, daß er
es doch kauft, wird er – der Käufer – getadelt.
Also wieder mal nichts für den sich wohlig
zurücklehnen wollenden Bibliophil !
Text im Handsatz und Buchdruck auf Makulaturpapier, Format ist 13,8 x 19,5 cm, der Satzspiegel beträgt 24 x 35,5 Cicero.
Broschur, gerissenes Titelschild,
44 Seiten im Einschlag und zusätzlich im Schuber aus Wellpappe. Die Auflage beträgt 38 Stück.
Werner Enke: Waste Paper
This deals unequivocally with printed trash! And it even comes in double packaging! That is its theme. And that it is still bought is the purchasers own fault. Again this is not something for the Bibliophile who wants to sit cozily back.
Hand set and letterpress on waste paper.
Size 13.8 x 19.5 cm.
Type area 24 x 35.5 cic. Brochure,
torn title plate, 44 pages in envelope and bin of corrigated paper. Edition of 38 pieces.
Meci Tupci ist ein Werk von Jiří Kolář (1914-2002).
Der tschechische Dichter, bildende Künstler und politische Aktivist
wurde vor allem durch seine Collagen, oft mit typografischem Material,
bekannt.
Das Gedicht Mezi Tupci – Unter Stumpfbolden wurde im tschechischen Original und in deutsch gedruckt mit zwei Radierungen von Petr Herel.
Die frühere Auflage bei Labyrinth Press, Melbourne umfasste neben dem tschechischen Original die englische (Among Dullards) und französische (au millieu des abruits) Übersetzung.
Der Satz des tschechischen Gedichtes erfolgte in Úvaly, die deutsche Version wurde in Nördlingen gesetzt. Die beiden Radierungen wurden von gekreuzten Platten gedruckt, die der Künstler Petr Herel für diese deutsche Ausgabe zur Verfügung stellte.
Unter Stumpfbolden wurde 2008 im WerkDruck, Schweinfurt in einer Auflage von 22 Exemplaren gedruckt. Als Schrift kam die Gill zur Verwendung. Druck der Radierungen von Ruthard Fella, Nassach. Das Papier ist Kupferdruckbütten 200 gr von Hahnemühle. Format ist 19 x 42 cm. Die Bindung, den Schuber sowie das handgeschöpfte Umschlagpapier fertigte Atelier Krupka.
Among Dullards
To live among dullards
is much harder
than to live with animals.
Animals are repelled by fire
by arm and a word.
With animals it is possible to live
in humility and restraint
whilst domesticating oneself.
But with a dullard
and among dullards,
nothing helps.
Here a word is not a word
fire is not a fire
an arm is not an arm
modesty is not modesty
restraint is not restraint.
Among dullards you are alone
and what is more frightening
you are slowly changing
wish it or not, into one of them
Tell a dullard
that life is about something other
than comfort,
that it’s a never-ending struggle
the harder the more fulfilling,
that bliss depends on effort
love on purity
truth on clarity
sorrow on truthfullness,
that in asking about a human
he must ask about mystery,
that if looking at himself
he sees nothing,
where his soul left aside.
. . . . . . . . . . . . . . . .
Lord, have mercy on me!
Der Titel bezieht sich auf Glen selbst, ein schillernder Typ, ein seltener Vogel wie der schwarze Kakadu. Ein wertvoller Mensch (auch der schwarze Kakadu ist auf dem Schwarzmarkt „hoch dotiert“).
Als Glen acht Jahre alt war – im Jahre 1967 – wurden die Aborigines als Bürger Australiens anerkannt. Jetzt erst konnten Landrechte (die wichtigste Frage im Verhältnis von indigenen Australiern und christlichen Einwanderern) juristisch geltend gemacht werden.
Das Buch – kein politisches Pamphlet – behandelt nicht
die Kämpfe, sondern alltägliche Gedanken, Beobachtungen und Begebenheiten.
Glen lebte als Bürger Australiens in einer Zeit, in der er Möglichkeiten hatte, die der älteren Generation von Aborigines verschlossen waren. Glen war ein moderner Aborigine, einer, der aktiv in den Bewegungen für Landrechte und kultureller Identität teilnahm.
Er ließ sich nicht von Bildung ausschließen, erreichte den Bachelor of Social Science an der New South Wales University und arbeitete bei verschiedenen Aboriginal-Initiativen in Sydney und der Central Coast.
Er erlitt aber dennoch ein Aboriginal-Schicksal. Drogen, Alkohol, Meninghitis. Gestorben ist er
mit 35 Jahren.
Die Gedichte erscheinen im Original und der deutschen Übersetzung.
Die sechs Linolschnitte fertigte Ange McNeilly.
Technisches
Handsatz aus der 14 pt Mauritius ( für den englischen Text) und der 8 pt Futura (deutscher Text).
Papier: Speckletone Oatmeal, eingeschöpft in handgefertigtes Hadernpapier von Gangolf Ulbricht, Berlin.
Druck im Graphic Investigation Workshop, ANU, Canberra und in der Werkstatt der Harrisfeldwegpresse.
Format: 18 x 31 cm, 24 Seiten, Auflage: 30 Exemplare.
Pappband von Andreas Opperer, Rosenheim.
The Black Cockatoo – poems by Glen Hennessy
The seven poems were written in the nineties of the last century.
As an example the poem Banggarri Ngura. The text begins with a description of every day life, as the tourist witnesses it on australian beaches:
»There on the beach lie the riders
there in the sky rides the bird
softly turning, turning into the light«
Followed by some lines sounding a bit cryptic:
»Here between the lake and the ocean
are the dancers circles, paths
their mounds and stones
Dharrkinyang bones endure
since the sea rose
and pattern this forest, Banggarris home«
Finally secluding with observations which are once more familiar to uns:
»Cars roar along the highway here.
There the power stations burn coal.«
But what is this cryptical?
It is the history of the original inhabitants of Australia. Glen Hennessy let it shimmer through the banal descriptions of the ordinariness. Glen was a modern, an urban Aborigine. Not one who suffers on drachoma, an eye desease mostly known in Third World countries. He was not excluded from education but suffered from a typical Aboriginal fate. He died at the age of 35 – virtually without possessions.
Technical information
Printed August 1994 in Graphic Investigation Workshop, CSA, Canberra
and completed in the workshop of Harrisfeldwegpresse.
Text of poems in English and German. With linocuts by Ange McNeilly
Limited edition of 30 copies. 24 unnumbered pages, size 18 x 31 cm
The paper Speckletone Oatmeal is »incorporated« in the pulp of handmade paper,
made by Gangolf Ulbricht, Berlin.
Täglich gehen wir damit um, wir reden darüber,
wir hören und lesen ständig über das Eine: Geld.
Die Absurdidät dieses Konstruktes – Geld – kommt uns
selten in den Sinn.
Die Postkartenserie zeigt Auswüchse und
Absonderliches zum Zahlungsmittel und regt an,
weiterzudenken.
Die Serie behandelt
Absurdidäten, mit
denen jeder täglich
umgeht.
Die Typografie soll zum
intensiv Lesen führen, das
Überfliegen verhindern.
Die sieben Postkarten können wahlweise gerahmt
und über den Schreibtisch oder das Sofa platziert
werden, oder einfach als Postkarten an liebe Freunde
versendet werden.
Der Haupttitel verrät es, die Broschur behandelt das Sprücheschaffen der verschiedenen Parteien zur Wahl.
Grauenhaft aber identisch! Zudem sind noch etliche literarische Zitate die Wahlen betreffend, versammelt.
Abgerundet wird das Werk durch 11 zweifarbige Linolschnitte.
Gebunden und mit stabilem Deckel versehen ist das Werk im handfesten Einsatz bei politischen Handgemengen hilfreich, sei es als Schlaginstrument oder Schutzschild.
Handsatz und Buchdruck, mit Offset-Untergrund, 11 Linolschnitte vom Stock gedruckt, 46 verschiedene Schrift„muster“. Papier 110gr-Antik-Druck, 28 Seiten im Format 16 x 31 cm. Die Auflage beträgt 77 Exemplare.
Das ist doch mal ein Grund,
nachzudenken.
Allerdings wird man das
nicht oft oder lange
durchhalten können.
Es macht weniger Mühe,
nicht Original zu sein.
Es ist schon anstrengend,
anders als die Mehrheit zu sein.
Aber vornehmen kann man
es sich ja.
Wenn man das Twain-Zitat
im Zimmer hängen hat,
geht es vielleicht auch
einfacher.
Das Plakat ist aus aktuellem Anlass entstanden und ist als Arbeits- oder Handlungsanweisung zu verstehen. Rumgemaule an Arbeitsanweisungen führen zu nichts, sind normalerweise kontraproduktiv.
Der Text ist eine offizielle Anweisung über Fluchtwege. Nur fragt man sich immer wieder, ob Selbstverständliches wiederholt werden muss?
Das Plakat kann als Bild weiter verbreitet werden.